Bockenem. Bettina Mai hat keine Angst davor, anderen wenn nötig auch mal auf die Nerven zu gehen. In Bockenem ist sie dafür bekannt, sich als Kirchenkreissozialarbeiterin hartnäckig für die Menschen einzusetzen, denen es nicht so gut geht. Jetzt wird sie aus Bockenem nach Peine wechseln – und dabei eine Lücke hinterlassen, die schwer zu schließen ist, hieß es bei ihrer Verabschiedung im Gemeindehaus Am Papenberg. Eine Nachfolgerin soll es aber geben, voraussichtlich schon im August, erklärte Superintendent Christian Castel. Und tröstete sich außerdem damit, dass Bettina Mai mit ihrem Weggang nach Peine ja dem Kirchenkreisverband erhalten bliebe.
25 Jahre lang hat Bettina Mai – anfangs noch als Bettina Dillenberger – für das Diakonische Werk in Bockenem gearbeitet. Für sie sei der Beruf auch Berufung gewesen, sagte Diakonie-Geschäftsführer Matthias Böning bei der Verabschiedung. „Sie engagiert sich überall, wo Menschen benachteiligt werden“, betonte Superintendent Castel.
Als Bettina Mai 1994 ihre Stelle antrat, tat sie dies noch im Kirchenkreis Bockenem-Hoheneggelsen. Zu ihren Aufgaben zählte die Geschäftsführung des Diakonischen Werkes Bockenem und der Aufbau des Hauses der Diakonie. Acht Jahre zwischen 1999 und 2007 war Bettina Mai in Elternzeit, kümmerte sich um Tochter und Sohn. Als sie zurückkam, hatte sich die Struktur des Kirchenkreises sehr verändert, der jetzt mit Elze-Coppenbrügge den Kirchenkreis Hildesheimer Land bildete, später noch mit Alfeld fusionierte.
Bettina Mai entwickelte als Kirchenkreissozialarbeiterin die Beratungsstelle in Bockenem weiter, suchte Kooperationspartner und baute ein Netzwerk auf: Sie habe örtliche Angebote schaffen wollen für diejenigen, die aus gesundheitlichen oder wirtschaftlichen Gründen nicht so mobil seien, sagt Bettina Mai. Den Schwachen eine Stimme zu geben, das sei ihr immer besonders wichtig gewesen bei ihrer Arbeit. Auch der Arbeitskreis „Kind in Bockenem“ habe ihr sehr am Herzen gelegen sowie das Projekt „Ein guter Start für Lisa und Jan“ zur Unterstützung von Familien mit Schulkindern.
Obwohl der Abschied aus Bockenem schwer falle, locke auch die neue Aufgabe in Peine, sagt Bettina Mai. Ihre Aufgaben dort werden ganz ähnlich sein, jedoch in einer weniger ländlichen Umgebung. Außerdem biete sich ihr so die Chance, ihre Arbeitszeit von 25 auf 30 Wochenstunden aufzustocken. Ihr Team – Ulrike Herrmann, Beate Ziegenfuß, Christina Hense-Schenk und Katja Pape-Kürstein – nehme sie in Gedanken mit.
Zur Verabschiedung aus Bockenem gestalteten Superintendent Christian Castel und der ehemalige Diakoniepastor Ralph-Ruprecht Bartels eine Andacht im Gemeindehaus. Neben dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Matthias Böning dankte auch Bockenems Bürgermeister Rainer Block Bettina Mai für ihre bisherige Arbeit. Wiebke Barth