Ein echter Hingucker

Nachricht 08. Juli 2019

Stimmungsvolles Altarbild von Micha Kloth schmückt die Lamspringer Kirche

Lamspringe. In christlichen Kirchen ist die Predella meist kunstvoll bemalt oder gestaltet. Nicht so in der Lamspringer Sophienkirche. Dort war der Mittelteil des Altaraufsatzes in einem unscheinbaren schlichtem Grau gehalten. Diese Ansicht ist nun Vergangenheit. „Wenn ich bei den Gottesdiensten in der Kirche war, kam mir immer wieder der Gedanke, ob es einst wohl ein Bild in der Predella des barocken Kanzelaltars gegeben habe“, sagt Axel Kronenberg. Konkrete Hinweise darauf fand der Lamspringer Historiker jedoch nicht.

 So beschlossen Axel und Ursula Kronenberg den Altarbereich schöner und freundlicher zu gestalten. Das Ehepaar konnten Micha Kloth für das Vorhaben gewinnen. Der bekannte Lamspringer Künstler hatte bereits vor zwölf Jahren die zwölf Emporenbilder gemalt und der Kirche dadurch zu neuem Glanz verholfen. Nachdem der Kirchenvorstand für das Projekt grünes Licht gegeben hatte und auch die bürokratischen Hürden seitens des Referats der Landeskirche Hannover und des Amts für Bau- und Kunstpflege überwunden waren, konnte Kloth mit den Vorbereitungen beginnen.

 „Das war schon eine besondere Herausforderung für mich“, erinnert sich Kloth. „Es ist schon etwas besonderes für einen zeitgenössischen Künstler, wenn er den Auftrag erhält, ein Altarbild zu gestalten. Und dann noch zum Thema Abendmahl“, erzählt der Künstler.
Kloths Bilder und Lithographien entführen den Betrachter meist in eine harmonische, perfekte, bunte Welt. In eine Welt ohne Ängste und ohne Gewalt. Die schlichten großen Köpfe und Augen der Menschen fesseln, ziehen die Blicke auf sich. So wie auch beim neuen Altarbild. Ein kräftiges dunkles Blau, ein leuchtendes sattes Rot dominieren den Hintergrund. 
„Blau ist die Farbe der Treue, Rot steht für die Liebe“, erklärt der Maler. Davor eine bunte Menschenansammlung. Männer, Frauen und Kinder ordnen sich zu einer lebendigen Gemeinde. Aus dem Abendmahl wird eine Art Picknick im Freien, mit Trauben, Schinken, Fisch, Wein und - natürlich – Kloths Mond, der viele seiner Bilder begleitet.

 Im Mittelpunkt steht aber das Brot, das gereicht wird. „Denn Brot ist das Leben und die Liebe!“, sagt der Künstler. „Ich wollte weg von dem Klischee der langen Tafel mit den Jüngern und Jesu, einem Herrenabend im auserwählten Kreis. Etwas Neues schaffen.“

Und das ist Kloth in seiner ihm eigenen Art wieder gelungen. Das Bild ist ein Blickfang, zieht den Besucher gleich in seinen Bann. Jürgen Zimmat