Alfeld. Nach einem einwöchigen Besuchsprogramm in Alfeld zog Katharina Henking ein überaus positives Fazit: „Hier gibt es Christenmenschen aller Generationen, die ihren Glauben aktiv leben, die Verantwortung übernehmen, die Kräfte, Zeit und Herzblut für ihre Kirche und für die Menschen dieser Stadt einsetzen“, sagte die Superintendentin im Visitationsgottesdienst am Sonntag in der Nicolai Kirche.
Mit Birgit Lillig vom Kirchenkreisvorstand hatte sich Katharina Henking in der vergangenen Woche auf den Weg gemacht, um zu sehen, wie es um das kirchliche Leben der Nicolai Gemeinde steht: mit wohlwollendem, aber auch kritischen Blick. Dieser ging über die Kirchengemeinde hinaus in den Sozialraum der Stadt Alfeld: zum Beispiel zu Schulen und den beiden evangelischen Kitas. Gleich der zweite Termin der Kirchenvisitation fand im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr statt. Dort berichtete die Leitung der Feuerwehr von den seelischen Belastungen nach dramatischen Einsätzen und der Arbeit der Notfallseelsorge durch die Pastoren Bernd Rüter und Michael Kratochwill: „Mein Respekt vor diesem Dienst ist noch einmal mächtig gestiegen“, sagte die Superintendentin.
Ob beim Abend mit den Ehrenamtlichen, beim Geburtstagskaffee oder der Runde mit den KirchenhüterInnen - stets habe sie Herzblut und Motivation sowie die Bereitschaft, sich für die Menschen dieser Gemeinde einzusetzen, gespürt.
Katharina Henking zollte den Männern und Frauen des amtierenden Kirchenvorstands Respekt, die alle wichtigen Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilt hätten. Dabei seien durchaus dicke Bretter zu bohren. Beispielsweise beim Erhalt der durch Feuchtigkeit gefährdeten Kirche samt Orgel.
Um auch zukünftig ein gastfreundlicher Ort für die Menschen zu bleiben, gehe die Nicolai Gemeinde mit gutem Beispiel beim sorgsam gestalteten Wärmewinter voran. Stellvertretend für die vielen Männer und Frauen im ehrenamtlichen Team nannte die Superintendentin Angelika Anders, die sie im Laufe ihrer 13-jährigen Amtszeit immer leidenschaftlich und kompetent unterstützt habe: „Dieser Kirchenvorstand macht mir Mut“, lautete das Fazit von Katharina Henking.
Ihr Dank galt aber auch dem Patronatspastor Bernd Rüter, sowie Pastor Michael Kratochwill, der in St. Nicolai Kirche und der Friedensgemeinde über Jahrzehnte gewirkt habe.
Den Jugendgottesdienst mit den Teamern der erweiterten Region bezeichnete Katharina Henking als Glanzpunkt ihrer Visitation. Dort berichtete ihr eine junge Teamerin, dass sie in sieben Jahre als Diakonin arbeiten möchte: „Solange es solche jungen Menschen in der Kirche Jesu Christi gibt, habe ich keine Angst um die Zukunft unserer evangelischen Kirche – im Gegenteil“, sagte die Superintendentin und lud die Gemeinde beim anschließenden Kirchenkaffee zu persönlichen Gesprächen ein. Peter Rütters