Gronau. Nach mehr als einem Jahr ist am Sonntag in der Gronauer St. Matthäi-Gemeinde die Vakanzzeit beendet worden. In einem feierlichen Gottesdienst hat Superintendentin Franziska Albrecht Pastor Lars Lukas ins Amt eingeführt. Zum 1. Oktober dieses Jahres übernimmt der Geistliche auch die evangelische Kirchengemeinde Betheln.
Superintendentin Franziska Albrecht dankte zunächst dem Pastor im Ruhestand Lothar Podszus, der nach der Verabschiedung des Pastorenehepaars Richter die Vakanzvertretung in Gronau übernommen hatte. Diese Zeit dauert nach den Worten der Superintendentin normalerweise zwischen sechs Wochen und zwei Monaten, betrug für Lothar Podszus aber mehr als ein Jahr: „Seit dem 15. Mai letzten Jahres hat er hier in Gronau Dienst getan. Das ist keine Selbstverständlichkeit, sondern etwas Besonderes“, betonte Franziska Albrecht in ihren Dankesworten.
Mit Pastor Lars Lukas komme nun „der Neue“, der für den Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld aber ein bekanntes Gesicht sei. Denn fünfeinhalb Jahre habe er bereits seinen Dienst in Adenstedt und Umgebung versehen. In einer Region mit kleinteiligen Strukturen und vielen Kirchengebäuden. „Nun heißen wir ihn in Gronau und Betheln willkommen“, freute sich die Superintendentin. Auf den ersten Blick sei die neue Stelle mit zwei statt zehn Kirchen ganz anders. Und doch werde die Arbeit hier ebenso vielfältig und herausfordernd sein wie bisher. Als Beispiele nannte die Superintendentin die gemeindeeigene Kita, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, das Café Seelenbrot oder das Pilgern sowie die Begleitung von Menschen an den Wendepunkten des Lebens.
Gemeinsam mit dem Kirchenvorstand werde es darum gehen, Schwerpunkte der Gemeindearbeit zu setzen. Es müsse aber auch entschieden werden, was nicht mehr leistbar sei. Denn mittlerweile gehörten nur noch knapp 50 Prozent der Bevölkerung einer der beiden großen Kirchen an: „Das soll Ihnen und uns nicht Angst machen, wohl aber die Parameter abstecken, in den wir verantwortlich handeln“, sagte Franziska Albrecht. Wenn es gelinge, Leben und Arbeit in eine gute Balance zu bringen, könne das gemeinsame Wirken über lange Zeit fruchtbar sein. Die Bedingungen für eine Work-Life-Balance seien in Gronau jedenfalls gegeben. Franziska Albrecht: „Ich sage nur `Wochenmarkt am Freitag um die Kirche herum`.“ Peter Rütters