Hildesheim. Wechsel an der Spitze der Kirchenkreissynode im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld. Mit großer Mehrheit wurde am Mittwochabend Achim Lindenberg zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 57-Jährige Hackenstedter löst Christoph Bauch aus Adensen ab, der völlig überraschend von allen seinen Ämtern zurückgetreten war.
„Diese Nachricht traf uns unvorbereitet und hat uns sehr bewegt“, sagte Superintendentin Katharina Henking. In einem persönlichen Gespräch habe ihr Christoph Bauch mitgeteilt: „Die Zeit ist reif. Ich trete zurück von einem Amt, das ich bis zum 2. August gern ausgefüllt habe.“
Katharina Henking war es ein besonderes Anliegen, auch im Namen von Superintendentin Franziska Albrecht, die Arbeit des langjährigen Vorsitzenden zu würdigen. Seit Februar 2013 hatte Bauch das höchste ehrenamtliche Amt auf Kirchenkreisebene inne, wobei ihm die stilvolle und gut vorbereitete Führung des Parlamentes in einer offenen Debattenkultur stets eine Herzensangelegenheit gewesen sei. Christoph Bauch habe nicht nur als Vorsitzender der Kirchenkreissynode und in der Leitung des Präsidiums umsichtig gewirkt, sondern ebenso im Finanz- und Planungsausschuss und als ständiger Gast mit Rederecht im Kirchenkreisvorstand.
Die Zukunft zu gestalten und dabei vor allem auch auf die Signale der jungen Kolleginnen und Kollegen im Kirchenkreis zu achten, sei ihm stets wichtig gewesen: „So würdigen wir in dieser Stunde einen Mann, der das Miteinander in unserer Kirchenkreissynode entscheidend geprägt hat und dem heute unsere Wertschätzung, unser Respekt, unser Dank und unsere herzlichen Segenswünsche gelten“, sagte Katharina Henking.
Nach der Wahl zum neuen Vorsitzenden bedankte sich Achim Lindenberg für das entgegengebrachte Vertrauen. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wählte die Synode Pastor Robert Brühl. Als zusätzliches Mitglied im Präsidium der Kirchenkreissynode wurde Harald Miehe aus Söhlde gewählt, während Pastor Julian Knötig und Bernd Rossi in den Verbandsvorstand des Kirchenkreisverbands Hildesheim gewählt wurden. Superintendentin Franziska Albrecht wurde als Mitglied für die Landessynode vorgeschlagen.
Da Superintendentin Katharina Henking im Sommer 2025 in den Ruhestand treten wird, wurden Pastor Lars Lukas und Ute Bertram in den Wahlausschuss zur Wiederbesetzung der Superintendentur in Alfeld gewählt.
Wie Markus Melzer vom Kirchenamt mitteilte, endete die Jahresrechnung 2023 mit einem Überschuss von 1,1 Millionen Euro. Ein Großteil dieser Summe resultiere durch die stetig steigende Zahl unbesetzter Pfarrstellen. Die Vakanzquote sei in den letzten Jahren von zehn auf 25 Prozent hochgeschnellt, was zwangsläufig zu einer höheren Belastung der Vakanzvertreter führe. Um diese Belastung abzumildern, beschloss die Synode die Ausschreibung einer sechsten Springer-Pfarrstelle im Kirchenkreis.
Die beiden Superintendentinnen sprachen sich für eine Fortsetzung des Schutzkonzeptes zur Prävention sexualisierter Gewalt aus. Katharina Henking und Franziska Albrecht betonten, dass sie diesen Prozess auch persönlich mit Zeit und Kraft in den Kirchengemeinden unterstützen wollen. Zwar müsse jede Gemeinde die sogenannte Risikoanalyse selbst erstellen. Das seit knapp einem Jahr vorliegende Schutzkonzept des Kirchenkreises könne dabei eine große Hilfe sein.
Nach den Worten von Superintendentin Henking werde es auch in diesem Jahr wieder die Aktion Wärmenwinter geben. Dabei gehe es darum, in den Gemeinden ein Zeichen gegen soziale Kälte zu setzen: „Für eine Kirche, die mitten unter den Menschen unterwegs ist – diakonisch, offen, gastfreundlich.“ Mit knapp 80.000 Euro landeskirchlicher Mittel stehe genügend Geld zur Verfügung. Diese Mittel sollten unbedingt für gute und gastfreundliche Projekte vergeben werden. Anträge nehme der Kirchenkreisvorstand in ihrer Person entgegen. Peter Rütters