Mehle. Auf ihre neue Pastorin hatten die Kirchengemeinden Mehle, Sehlde, Esbeck und Wülfingen lange warten müssen. Doch seit dem 2. Adventssonntag ist die mehrjährige Vakanzzeit Geschichte: In einem feierlichen Gottesdienst hat Superintendentin Franziska Albrecht Debora Becker ins Amt eingeführt. Sehr zur Freude der Gemeindeglieder, die ihrer Pastorin einen herzlichen Empfang in der voll besetzten Urbanus-Kirche in Mehle bereiteten.
Mit großem Engagement und viel Herzblut hatten die Gemeinden die Vakanzzeit überbrückt, weshalb die Superintendentin zunächst den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen dankte, die mit Herz und Verstand die Geschicke der Gemeinden in jüngster Zeit geleitet hatten. Jetzt freuten sich alle darauf, dass Debora Becker neue Impulse setzen werde – getragen von ihrer Erfahrung, dem Glauben und der Liebe zu den Menschen.
„Du bringst frischen Wind aus deiner Zeit in den USA mit, aber auch den tief verwurzelten Glauben und die Bodenständigkeit, die dich seit deiner Kindheit und deinem Elternhaus geprägt haben", sagte die Superintendentin über die neue Pastorin. Die war 2021 mit ihrer Familie in die USA gezogen, wo ihr Mann drei Jahre im Pentagon gearbeitet hatte.
In Washington D.C. nahm Debora Becker ihre Elternzeit, vermisste aber die Begegnungen mit den Menschen, da sie in dieser Zeit nicht als Pastorin arbeiten konnte. Doch sie lernte dort Gottesdienste als Orte der generationsübergreifenden Begegnung kennen, an denen jede und jeder etwas für den Glauben mitnimmt. „Diese Vision trägst du in deinem Herzen, und ich bin sicher, dass sie auch hier Gestalt finden kann. Gemeinsam mit den engagierten Kirchenvorständen und der herzlichen, offenen Gemeinde kannst du neue Wege entdecken, wie der Glaube im Alltag gelebt und gefeiert wird", sagte Franziska Albrecht.
Da sich Debora Becker selbst als "Frau der leisen Töne" beschrieben habe, werde sie nicht auf den Tisch hauen, sondern durch ihr Zuhören, ihre Wertschätzung und einem feinen Blick für das, was Menschen bewegt, wirken. Franziska Albrecht: „Gerade diese leisen Töne haben in unserer heutigen Zeit eine besondere Kraft. Sie schaffen Vertrauen und laden ein, die Güte Gottes in kleinen und großen Momenten zu entdecken."
Als stellvertretende Mehler Ortsvorsteherin bezeichnete Diane Thiesemann die neue Pastorin als wertvolle Ansprechpartnerin, um den Ort lebendig zu halten: „Wir sind gespannt auf viele neue Ideen.“ Dass sich Debora Becker in Mehle wohlfühlen wird, war für Bernd Rossi vom Kirchenkreisvorstand eine ausgemachte Sache: „Hier grüßen sich noch alle auf der Straße. Man spürt die Dorfgemeinschaft“, sagte der Mann aus Mehle. Beim anschließenden Empfang im Pfarrhaus war das deutlich zu spüren. Peter Rütters