Vorweihnachtliches Highlight

Nachricht Alfeld, 10. Dezember 2024

Begeisterndes Konzert in der Alfelder Nicolai Kirche

Alfeld. Es war ein vorweihnachtliches Highlight, das die Kirchenkreiskantorei am 2. Adventssonntag in der gut besuchten Alfelder St. Nicolai Kirche präsentierte. Mit der „Weihnachtsgeschichte“ von Arnold Melchior Brunckhorst und dem „Oratorio de Noël“ von Camille Saint-Saëns hatte Kantor Tobias Langwisch zwei musikalische Schätze geborgen, die sich in der Adventszeit wachsender Beliebtheit erfreuen. Der Konzertabend mit Chor, Orchester und vier Solisten durfte nur mit einer heftig geforderten Zugabe beendet werden.

Mit der Wiederentdeckung und der Aufführung Brunckhorsts „Weihnachtsgeschichte“ wollte Tobias Langwisch das reiche musikalische Erbe der Barockzeit bewahren und der Weihnachtsbotschaft einen feierlichen Ausdruck verleihen. Das ist ihm rundum gelungen, was am musikalisch präzisen abgestimmten Zusammenspiel aller Akteure lag. Die homogene und ausdrucksstarke Kirchenkreiskantorei, das musikalisch sehr überzeugende Joseph Joachim Orchester und die harmonisch aufeinander abgestimmten Solisten Kerstin Dietl (Sopran), Nina Böhlke (Alt), Wolfgang Klose (Sopran) und Julian Redlin (Bass) bildeten eine Einheit, die nach der „Weihnachtsgeschichte“ Appetit auf das „Oratorio de Noël“ machten.

Camille Saint-Saëns komponierte das Werk mit 25 Jahren. Dem in lateinischer Sprache gesungenen Werk liegen Texte des Alten und Neuen Testamentes, der Evangelien, Psalmen und der katholischen Weihnachtsliturgie zugrunde. Das Prélude zu Beginn erinnert an Bachs Hirten-Sinfonia aus der zweiten Kantate des Weihnachtsoratoriums, während die weiteren Teile einen französisch-romantischen Stil zeigten. Eine aparte, kammermusikalische Instrumentierung, lyrisch gehaltene solistische Partien und der Chor verbanden sich zu einer pastoralen Grundstimmung in der St. Nicolai Kirche.

Wie aktuell dieses Oratorium aus dem Jahr 1856 noch heute ist, machte der Chor im Psalm 2,1 deutlich. Dort heißt es: „Warum toben die Nationen und warum schmieden die Völker Pläne, die doch zu nichts führen?“ Eine Frage, die bis heute unbeantwortet bleibt. Peter Rütters