Kirchenkreisynode wählt neuen Vorstand: Herausforderungen als Chance

Nachricht Alfeld, 30. Januar 2025

Ute Betram ist Vorsitzende der Synode im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld, Stellvertreter ist Pastor Robert Brühl

Die beiden Superintendentinnen Franziska Albrecht (links) und Katharina Henking (rechts) gratulieren Ute Bertram zur Wahl als Vorsitzende des Präsidiums des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld. Foto: Michael Vollmer

Alfeld. In der konstituierenden Sitzung der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld ist Ute Bertram zur neuen Vorsitzenden gewählt worden. Die Alfelderin machte deutlich, dass der Kirchenkreis vor großen Herausforderungen steht. „Diese Kirchenkreissynode wird sich mit grundlegenden Veränderungen des kirchlichen Lebens in den kommenden Jahren in nahezu allen Bereichen beschäftigen müssen. Ich möchte sehr gerne an diesem Prozess mitwirken“, erklärte die neu gewählte Vorsitzende des Präsidiums der Kirchenkreissynode, in der sich insgesamt 63 Mitglieder engagieren.

Ute Bertram ist seit vielen Jahren Kirchenvorsteherin in der Kirchengemeinde St. Nicolai Alfeld. 2019 wurde die 63-Jährige in den Kirchenkreisvorstand berufen. „Die Arbeit der letzten sechs Jahre war sehr intensiv. Die Veränderungen der Gesellschaft haben schließlich auch gravierende Auswirkungen auf unsere Kirche“, erklärte Bertram. Als Punkte nannte sie insbesondere den demografischen Wandel, eine abnehmende Zahl bei den Kirchenmitgliedern und auch knappe Kassen. „Das fordert uns heraus. Ich bin aber überzeugt, dass es eine Chance wird. Wir können Kirche neu und nachhaltig mit Mut und Kreativität und mit neuem Leben gestalten“, erklärte die Vorsitzende. Dieses Ziel könne durch die Mitarbeit aller in der Gemeinschaft erreicht werden.

In das Präsidium des Kirchenkreises Hildesheimer Land-Alfeld wurden Pastor Robert Brühl, Finn Peters, Ute Bertram und Gunda Tomanek (von links) gewählt. Foto: Michael Vollmer

Als Stellvertreter wurde Pastor Robert Brühl aus Söhlde gewählt. Als Beisitzer gehören Finn Peters (Lamspringe) und Gunda Tomanek (Mehle) dem Präsidium an. „Der Vorsitz ist eine große Verantwortung und tatsächlich auch eine sehr wichtige Aufgabe. Es ist nicht nur ein hoher Anspruch auf dem Papier, sondern vor allem auch in der Praxis. Wenn eben Einheit und Vielfalt des Kirchenkreises hier in der Synode abgebildet werden sollen“, erklärte Superintendentin Katharina Henking (Alfeld).

Es ginge darum, Debatten in guter Kultur zu leiten und manchmal vielleicht auch unterschiedliche Positionen gelten zu lassen. „Wichtig ist es, am Ende zu guten Ergebnissen zu kommen“, betonte die Superintendentin. Die Vorsitzende würde nicht nur moderieren, sondern sie repräsentiert den Kirchenkreis ebenfalls nach innen und außen.

Die erste Sitzung der Kirchenkreissynode in der Legislaturperiode 2025 bis 2030 war durch zahlreiche Wahlen, die zum großen Teil in geheimer Abstimmung erfolgten, geprägt. So stand in dem Wahlmarathon auch die Neubesetzung des Kirchenkreisvorstandes auf der Tagesordnung. Corinna Engelmann (Salzhemmendorf) und Felix Rinckhoff (Freden) gehören dem Gremium als ordinierte Mitglieder an. Dr. Holger Schütte (Sibbesse), Bernd Leonhard (Sibbesse), Doris Heil (Lamspringe), Bernd Rossi (Mehle), Hermann Reinhold (Nordstemmen) und Tobias Möhle (Hoheneggelsen) wurden ebenfalls mit großer Mehrheit in das Gremium gewählt.

Aus dem Übergabebericht des Kirchenkreisvorstandes an die neue Kirchenkreissynode erwähnte Superintendentin Henking, dass die Dienstgemeinschaft der Ehren- und Hauptamtlichen im Verkündigungsdienst eine wichtige Aufgabe einnimmt. Die Lektoren und Prädikanten seien längst keine Lückenbüßer mehr. „Deshalb gibt es seit dem letzten Jahr gemeinsame Kirchenkreiskonferenzen mit den Hauptamtlichen. Das wollen wir fortsetzen“, berichtete Henking.

Dazu sei die Kirchenmusik ein Leuchtturm in dem großen Kirchenkreis. „Die Besonderheit liegt in der Vielfalt in ihren ganz unterschiedlichen Ausdrucksformen, ob nun auf Ebene der Kirchenkreiskantorei oder der Popularmusik mit den vielen Gospelchören und Projekten“, so Henking. Als besonderen Erfolg hob die Superintendentin das Projekt „Songs of Spirit“ heraus. Damit könnten Menschen erreicht werden, die vielleicht sonst nicht andere Konzerte in der Kirche oder Gottesdienste besuchen.

Außerdem sei der Kirchenkreis auf dem Weg, ein ausgewiesenes diakonisches Profil zu entwickeln. „Wichtig war uns, dass das Thema Prävention sexualisierter Gewalt schriftlich festgehalten wurde. Wo stehen wir und was ist noch zu tun?", ergänzte Franziska Albrecht (Elze), die als neue geschäftsführende Superintendentin gewählt wurde. Katharina Henking, die in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet wird, war zwölf Jahre in dieser Funktion tätig.   Michael Vollmer