Wallensen. „Was macht die Frau da bloß mit meiner Zwillingschwester?“, scheint die kleine Mira-Sophie zu denken, als die stellvertretende Superintendentin Andrea Haase Luisa Theres eine Handvoll Wasser über den Kopf streicht. Das 18 Monate alte Kleinkind verzieht die Schnute, lässt die Prozedur etwas mürrisch über sich ergehen. Dann ist Mira-Sophie selbst an der Reihe. Wieder greift Pastorin Haase zum Wasser aus dem Humboldtsee und tauft damit auch Mira-Sophie.
Die Zwillinge sind die Ersten, die an diesem Tag getauft werden. So wie die vielen anderen Kinder und Jugendliche, die sich mit Eltern, Taufpaten, Omas und Opas, Onkeln und Tanten auf den Weg zum großen Tauffest nach Wallensen aufgemacht hatten.
Dort erwartet die große Besucherschar eine idyllische Szene. Die Seerosen stehen in voller Blüte, wiegen sich leicht im Wasser. Hier und da quakt ein Frosch, Kinder planschen im See. Im schwarzen Talar steht Pastorin Haase knöcheltief im Wasser, neben ihr Jan-Hendrik und Utrun Brockmann, die ihren Nachwuchs in den weißen Taufkleidern auf dem Arm halten. Ein paar Meter weiter ein ähnliches Bild: Auch hier sind die Pastorinnen und Pastoren Anna-Lena Rosenau, Anne Ladwig, Tetje Limmer und die stellvertretende Superintendentin Corinna Engelmann bei strahlendem Sonnenschein im kühlen Nass im Tauf-Einsatz.
Zuvor begann der Gottesdienst gemeinsam am See. Popkantorin Hanna Jursch begleitete ihn mit Band und den Kirchenchören der erweiterten Region Alfeld und dem Saaletal musikalisch. Pastorin Corinna Engelmann zeigte sich von der großen Resonanz auf das Tauffest, zu dem der Ev.-luth. Gemeindeverband Saaletal gemeinsam mit den Kirchengemeinden Brunkensen-Hoyershausen-Dehnsen-Limmer, Duingen und Coppengrave mit der Kapellengemeinde Ith-Weenzer-Bruch eingeladen hatten, begeistert: „So ein großes Fest kann man nur gemeinsam mit der Unterstützung vieler Menschen feiern. Besser geht es nicht“, schwärmte die stellvertretende Superintendentin und bedankte sich bei den vielen freiwilligen Helfern, die dieses Fest erst ermöglicht hatten.
Die Kollekte an diesem Tag war für die Kirchenstiftung „miteinander – füreinander“ bestimmt. Die setzt sich im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein, fördert die Chöre und unterstützt auch künftige Tauffeste finanziell. Peter Rütters