Kreis Hildesheim. Am Ende ihrer beruflichen Karriere hält Sabine Schommartz ein großes Kompliment für die vielen Mitarbeitenden in den 26 evangelischen Kitas im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld bereit: „Die Motivation und Freude an der Arbeit in schwierigen Zeiten, trotz desolater Finanzlage im Bildungssystem, bekommen meine große Hochachtung.“ Als pädagogische Leitung hat sie seit 2012 Trägerverantwortung in den Kindertagesstätten inne, geht zum 1. August dieses Jahres in den Ruhestand. „Eine großartige Fachfrau mit Herz und Verstand geht von Bord. Sabine Schommartz hat mit ihrer Erfahrung, ihrer Führungsstärke und ihrem Humor unsere Trägerschaft mit aufgebaut und bereichert“, sagt Superintendentin Katharina Henking.
Seit rund 15 Jahren stehen die die kirchlichen Kitas vor einem gewaltigen Umbruch. Damals waren noch die örtlichen Kirchengemeinden Träger der Einrichtungen, waren den ständig wachsenden gesetzlichen Anforderungen nicht mehr gewachsen. „Die Arbeit wurde ja von ehrenamtlichen Kirchenvorständen geleistet“, erinnert sich Sabine Schommartz. Statt der Gottesdienstgestaltung oder dem Friedhof mussten sich die Kirchenvorstände plötzlich mit Hygienevorschriften oder dem neuen Kita-Gesetz auseinandersetzen, was viele Kirchenvorstände überforderte.
Das änderte sich mit der Übernahme der Trägerschaft durch den Kirchenkreis. Jetzt konnten sich Pastoren und Kirchenvorstände ganz auf die seelsorgerische Begleitung oder die Andachtsfeiern mit den Kitas konzentrieren, während der Kirchenkreis für das Personal und die Pädagogik zuständig war.
Sie hatte im Vorpraktikum in einer evangelischen Kita in Sarstedt bereits frühzeitig Kontakt zu einem christlichen Kindergarten, ergriff danach den Beruf als Erzieherin und Heilpädagogin. Zusätzliche Ausbildungen qualifizierten sie als Pädagogische Leitung.
Wie können sich Kinder gut entwickeln? Was brauchen die Mitarbeitenden, um die Zukunft in den Kitas zu gestalten? Diese und ähnliche Fragen standen in den vielen Seminaren im Mittelpunkt, die Sabine Schommartz im Lauf der Jahre immer wieder anbot. Hinzu kamen die Weiterbildungen der Kita-Leitungen zu Führungskräften. Den vielfältigen Kontakt zu den Menschen hat sie dabei besonders geschätzt. Deshalb wird sie auch im Ruhestand als Referentin für Kita-Teams zur Verfügung stehen
Gleichwohl freut sie sich auf die viele Freizeit mit Reisen in die Normandie, die Toskana und in ihre Lieblingsstadt Venedig. Und auf einen neuen Tagesrhythmus zur Entspannung: Yoga und Qigong am frühen Morgen statt abends nach einem langen Arbeitstag. Peter Rütters