Hary. In einem gut besuchten Festgottesdienst hat Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder am Sonntag Katharina Brühl in der St. Katharinenkirche in Hary zur Pastorin ordiniert. „Ich freue mich, dass mit Katharina Brühl eine junge und engagierte Pastorin den Pfarrdienst im ländlichen Kirchenkreis Hildesheimer-Land Alfeld verstärkt“, sagte Dr. Ruck-Schröder.
Für die 31-jährige Brühl, die ihr Vikariat in Horstedt, Oberg und Münstedt absolviert hat, ist es die erste eigene Pfarrstelle. Zur Trinitatisgemeinde Im Ambergau gehören die Orte Bönnien, Bültum, Hary und Ilde sowie Nette, Störy und Upstedt.
Zwei Kinder, fünf Hühner und ein Hund: Katharina Brühl mag es lebhaft. Die 31-Jährige freut sich „total“ auf die Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand und den Gemeindegliedern. Seit Anfang Februar ist sie bereits als Pastorin im Ambergau tätig: in einem Senior-Junior-Modell zusammen mit Pastor Gerd Meyer-Lochmann, der demnächst in den Ruhestand geht. „Das gibt einen sanften Übergang.“ Und doch steht die Gemeinde durch den Strukturwandel vor großen Herausforderungen. „Diesen Prozess möchte ich mit allen mitbegleiten.“ Aus einer ganzen Pfarrstelle bleibe nun eine halbe übrig.
Einer ihrer Schwerpunkte wird dabei die Konfirmandenarbeit sein, und auch die Zusammenarbeit mit dem Ev.-luth. Kindergarten in Hary liegt ihr am Herzen. Gottesdienste dürften gerne mal kreativ sein, im Grünen, am Weinberg. „Aber ich möchte zugleich auch alte Traditionen neu erfahrbar machen.“ Ohne am Alten festzuklammern, beides zu verbinden: Frömmigkeit und Offenheit, Lobpreislieder und Choräle nebeneinander.
Die geborene Bayerin wuchs in Baden-Württemberg auf, absolvierte auf dem Evangelischen Seminar Kloster Blaubeuren, einem Gymnasium mit Internat, ihr Abitur und studierte anschließend Evangelische Theologie an der Augustana-Hochschule im fränkischen Neuendettelsau, sowie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen. Ihr Vikariat machte Katharina Brühl in Horstedt, Oberg und Münstedt. Sie lebt mit ihren Kindern Jona und Noëmi und ihrem Mann Robert in Söhlde, wo dieser auch Pastor ist. Katharina Brühl strickt und häkelt gerne und unternimmt – wenn es die Zeit zulässt – viel mit ihrer Familie.
Für Superintendentin Katharina Henking war die Ordination der jungen Kollegin ein Glücksfall, die den Reigen der vielen Verabschiedungen im Kirchenkreis unterbrochen habe. Der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld stehe zwar vor großen Veränderungen, doch erfreulicherweise gebe es in der Region viele junge Leute wie Katharina Brühl, die ganz neue Themen auf die Tagesordnung setzten: „Da kommt Lebendigkeit auf, Das ist spürbar“, sagte die Superintendentin.