Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder führt am ersten Adventssonntag in einem Gottesdienst Franziska Albrecht als Superintendentin im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld im Amtsbereich Elze ein. „Ich freue mich sehr, in Franziska Albrecht eine Vertreterin der jüngeren Generation für dieses Leitungsamt gewonnen zu haben. Sie bringt genau die richtigen Kompetenzen mit: Ihre Erfahrungen gerade im ländlichen Raum mit Gemeinden und Kirchenkreisen, aber auch ihre intensive Beschäftigung mit Diakonie werden ihr in ihrer neuen Aufgabe zugutekommen“, sagt Regionalbischöfin Dr. Ruck-Schröder. „Mit der bewährten Konstellation der Doppelspitze in der Leitung des Kirchenkreises gehen wir mit Franziska Albrecht und Katharina Henking im südlichsten Sprengel der Landeskirche weiter beispielgebend voran.“
Zuletzt wirkte Franziska Albrecht in der St. Martinikirchengemeinde Elliehausen-Esebeck und der St. Margarethenkirchengemeinde Holtensen und späterhin als stellvertretende Superintendentin des Amtsbereichs Münden im Kirchenkreis Göttingen-Münden. Künftig bildet sie mit der Alfelder Superintendentin Katharina Henking die Doppelspitze im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld.
„Ich freue mich auf meine neue Rolle, mein neues Amt und von Gott zu erzählen.“ Albrecht zeige sich offen für neue gottesdienstliche Formen: „Ich kann mich in verschiedenen Welten bewegen, in der alten Liturgie, bin aber auch offen für kreative und neue Ideen.“ Andere Sitzordnungen, ungewöhnliche Räumlichkeiten, Stationen-Gottesdienste oder auch Taufen an fließenden Gewässern: Wichtig sei dabei immer, im Blick zu behalten, wer komme. „Wir müssen schauen, wie wir die Botschaft in Sprache und Bilder bringen können. Das kann dann auch ein Erntedankfest bei einem Landwirt sein.“
Die gebürtige Ost-Berlinerin hat dabei auch prägende Erfahrungen als Mitglied einer Minderheitenkirche: „Ich habe bereits früh Kirche als etwas Ungewöhnliches erlebt.“ Und dennoch sei diese Gemeinschaft lebendig gewesen. „Es wird immer christliche Menschen geben, die sich um Gottes Wort versammeln, Gottesdienste feiern, sich gegenseitig helfen und ihrem Glauben Ausdruck verleihen. Wir mögen zwar weniger werden und daher unsere bestehenden Strukturen hinterfragen müssen, aber das ist kein Untergang.“
Albrecht wolle raus aus dem pessimistischen Wehklagen hin zu einer selbstbewussten, sich verändernden, offenen und zugewandten Kirche. „Welche Strukturen wir dafür brauchen und wie diese in Zukunft aussehen werden, ist die herausfordernde Frage, die ich mit meiner Kollegin Superintendentin Katharina Henking und den Verantwortlichen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Gremien intensiv diskutieren möchte.“ Sie freue sich auf Begegnungen im Kirchenkreis. „Sicherlich gibt es da schon viele tolle Erfolgsgeschichten, die es wert sind, gehört und weitergetragen zu werden.“
Zur Person: Franziska Albrecht
Franziska Albrecht hat in Göttingen, Leipzig, Hermannstadt (Rumänien) und Rostock Theologie studiert. Ihr Vikariat absolvierte sie in Osnabrück, im Predigerseminar Loccum und mit einem Sondervikariat beim Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD. In den Jahren 2013 bis 2019 war sie Pastorin im Probedienst in der Johanniskirchengemeinde Uslar und Bollensen mit dem Schwerpunkt diakonische Arbeit. Im Anschluss wirkte sie in St. Martini Elliehausen-Esebeck und St. Margarethen Holtensen und zudem ab 2021 als Beauftragte für die Lektoren- und Prädikantenarbeit im Kirchenkreis. Die 41-Jährige ist verheiratet mit dem Theologen Dr. Felix Albrecht, das Ehepaar hat zwei kleine Söhne.
Der Gottesdienst zur Einführung von Franziska Albrecht beginnt am Sonntag, 3. Dezember, ab 15 Uhr in der St.-Peter-und-Paul-Kirche in Elze. Gunnar Müller