Bad Salzdetfurth. Er hatte stets ein offenes Ohr für die BewohnerInnen in den Senioren- und Pflegeheimen, war bei den Angehörigen und Pflegekräften äußerst beliebt: „Von Herz zu Herz: das war dein Anliegen“, sagte Superintendentin Katharina Henking bei der Verabschiedung des Altenheimseelsorgers Günter Albrecht in den Ruhestand.
Als Günter Albrecht seinen Dienst in Bad Salzdetfurth im September 2015 begann, betrat der evangelische Geistliche Neuland. Doch nach den Worten der Superintendentin habe er sein neues Arbeitsfeld in den Pflegeheimen Willig, Wehrmeierfeld und Bergschlösschen sofort mit Hingabe und Herzblut beackert. Das sei auch so geblieben, als die Pandemie mit einem Schlag die Arbeit veränderte und neue Formate der Nähe aus der Distanz gefunden werden mussten. Eine Zeit, die für die Menschen in den Häusern schmerzlich gewesen sei. Dennoch sei es Günter Albrecht gelungen, ein nahbarer, authentischer Pastor zu sein, der schnell Kontakte knüpft und dabei nie nur an der Oberfläche bleibe: „Du bist hilfsbereit. Eine alte Tugend, die heute keine Selbstverständlichkeit mehr ist“, sagte Katharina Henking.
Auch als Kollege habe sich Pastor Albrecht immer wieder unterstützend eingebracht; selbst als im Jahr 2021 bereits seine Pensionierung anstand. Damals habe Günter Albrecht einen Antrag auf Dienstverlängerung gestellt, den die Superintendentin nur allzu gerne unterstützte. Dadurch sei er für sie so etwas wie ein Libero geworden, wenn mal wieder ein Vertretungsdienst gefunden werden musste. „Erstmal Günter Albrecht fragen“, sei in der Superintendentur in Alfeld zu einer geflügelten Formel geworden. Ob bei Erkrankungen, Todesfällen, personellen Krisen oder den vielen Vakanzen – Günter Albrecht habe sich immer wieder loyal in den Dienst der Kirche gestellt. Zuletzt als Vakanzvertreter in der Gemeinde Innerstetal. „Du warst ein Geschenk des Himmels“, sagte Katharina Henking beim Abschiedsgottesdienst in der St. Georgs-Kirche. Peter Rütters