Elze. Am Ende erhoben sich die Frauen und Männer der Kirchenkreissynode von ihren Plätzen in der Elzer Kirche, spendeten dem Redner am Mikrofon Applaus. Soeben hatte Christian Castel seinen letzten Bericht als Superintendent abgegeben und kurz vor seinem Ruhestand auf seine Arbeit im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zurückgeblickt. Dabei hat er nach den Worten des Vorsitzenden Christoph Bauch stets ein Ziel vor Augen gehabt: der Institution und den Menschen zu dienen.
Es war ein Heimspiel für Christian Castel, als er in der Peter-und-Paul-Kirche die Zeit seit seinem Amtsantritt im Februar 2005 in der Elzer Superintendentur Revue passieren ließ. Vom Start weg ging es dabei immer wieder um Fusionen. Zunächst musste er die „Altkirchenkreise“ Elze-Coppenbrügge und Bockenem-Hoheneggelsen vereinen, 2011 erfolgte die Verschmelzung der Kirchenkreise Hildesheim-Land und Alfeld mit 86 Gemeinden und einer neuen Doppelspitze mit ihm und Superintendentin Katharina Henking: „Wir haben das gut hinbekommen. Wir konnten unsere Gaben und Stärken zusammenwerfen, uns über unsere Defizite gegenseitig hinweghelfen und waren uns oftmals gute Ratgeber und manchmal auch Korrektiv“, sagte Castel über die erste Doppelspitze in der Landeskirche.
In seinem Ephoralbericht sprach Christian Castel die angespannte Personalsituation im Amtsbereich Elze an, die sich durch die anstehenden Pensionierungen der Babyboomer-Generation noch verstärken werde. Vor diesem Hintergrund sei die bereits beschlossene Einrichtung einer dritten Springerpastorenstelle absolut richtig gewesen. Das größte Problem für die zukünftige Arbeit im Kirchenkreis sah Castel in der Wiederbesetzung freier Stellen. Hier müssten Gemeinden, Kirchenkreis und auch die Landeskirche gemeinsam nach Lösungen suchen.
Auch im Amtsbereich Alfeld hat sich nach dem Bericht der Superintendentin Katharina Henking das Personal-Karussell heftig gedreht. Besonders erfreulich sei, dass mehrere Pfarrstellen mit jungen PastorInnen besetzt werden konnten und das Kirchenkreiskantorat jetzt mit Tobias Langwisch und Hanna Jursch eine inspirierende Doppelspitze habe.
Ein weiterer Schwerpunkt im Bericht von Katharina Henking war die Kita-Trägerschaft mit 26 Einrichtungen und rund 350 Mitarbeitenden. Den Teams gelte ihre Hochachtung, da sie coronabedingt zweieinhalb Jahre ständig mit neuen Anforderungen und Auflagen konfrontiert worden seien. Und das bei einem akuten Personalmangel: „Kurzum. Unsere Kitas sind am Limit“, sagte die Superintendentin.
In ihrem Bericht hob die Superintendentin ihre Besuche in den Kirchengemeinden hervor, die als „Visitation to go“ als neue Form etabliert worden seien. Diese gemeinsamen Wanderungen seien ohne Anmeldungen offen für alle: „Die besten Gespräche finden unterm Regenschirm statt“, sagte Katharina Henking.