Alfeld. „Die Geburt ist ein zentrales Frauenthema, Geburtsgeschichten prägen uns, auch wenn man kein eigenes Kind zur Welt gebracht hat“, sagt Superintendentin Katharina Henking. „Wir alle haben Mütter.“ Wie jedes Jahr im Frühling hat der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zum Frauenfrühstück ins Gasthaus „Zur Eule“ nach Hörsum eingeladen. Die Resonanz ist groß, etwa 120 Gäste sind gekommen, darunter viele ältere. Frauen, Mütter, Großmütter, Uromas – sie alle können etwas beitragen zum Thema des Tages: der Geburt.
Ihre Mutter habe sie 1960 „innerhalb von anderthalb Stunden beim Bügeln zwischen zwei Oberhemden“ geboren, erzählt die Superintendentin lachend eine Episode, die bis heute in der Familie kursiert. Damals kamen Hausgeburten noch häufiger vor, kurz danach entband jedoch fast jede Schwangere in einer Klinik. Das ist bis heute so. Wie konnte es zu diesem Wandel kommen? Diemut Stark aus Göttingen, Hebamme und seit Mitte der 1990er Jahre in der Hebammenausbildung tätig, hat sich mit der Geschichte ihres Berufes auseinandergesetzt und nennt einige Gründe.