Was blüht und summt denn da?

29. September 2019

Sibbesser Flüchtlingsfamilien engagieren sich im Projekt- und Bürgergarten

Sibbesse. Das zweite Jahr in Folge können sich Alteingesessene und Flüchtlingsfamilien im Projekt- und Bürgergarten Sibbesse gegenseitig kennen lernen, Obst- und Gemüse anbauen und Insekten ein artenreiches Zuhause bieten. Borretsch, Sonnenblumen, Stangenbohnen und Zucchini wachsen im Pfarrgarten Sibbesse.

Die Blüten- und Pflanzenpracht ist in diesem Jahr auch das neue Zuhause eines kleinen Bienenvolkes. Gemeinsam mit der Friedrich-Busse-Grundschule Sibbesse legten Helferinnen und Helfer eine Blühwiese an. Anschließend stellte Imker Oliver Evertien einen Schau-Bienenkasten auf. Für mehrere Wochen konnten die Schülerinnen und Schüler der nahen Grundschule die Bienen in dem verglasten Kasten bei der Arbeit beobachten. Zu Fressen fanden die Insekten so viel, dass sie bald in einen größeren Bienenkasten ohne Glasscheiben umziehen mussten.

Reichlich Nahrung bieten ihnen die Beete von zwei Alt-Sibbesser und zwei Flüchtlingsfamilien, die sich derzeit im Projekt- und Bürgergarten engagieren. „Der Garten ist ein Begegnungsort für alteingesessene und neu zugezogene Sibbesser“, sagt Horst Stucke, der als Teil des „Rundes Tisches Asyl“ den Projektgarten leitet. „Ebenso wichtig ist es mir, dass wir mit dem Projektgarten einen Beitrag zur ökologischen Vielfalt leisten“, so Stucke weiter.

Ohne den Einsatz von Gift werden die Beete als Mischkultur betrieben. Dabei werden Pflanzen, die sich gegenseitig unterstützen, zusammengepflanzt. Der Boden ist durchgehend mit Rasenschnitt, Laub oder Pflanzenresten bedeckt. Dadurch wächst die Humusschicht und der Boden kann mehr Wasser speichern.

Auch im kommenden Jahr will der Kirchenvorstand mit Pastor Claudio Steinert die knapp 450 Quadratmeter des Pfarrgartens für das ökologisch-integrative Projekt zur Verfügung stellen. Das Projekt selbst wird sich bis dahin noch weiterentwickeln. Die Leitung bleibt mit Andres Stucke, dem Sohn von Horst Stucke, zwar in der Familie, doch soll die Ökologie einen größeren Raum einnehmen. „Was ich mir vorstelle, ist ein Lehr- und Ideengarten für nachhaltiges Gärtnern. Ich möchte zeigen, dass man nicht nur einen schönen Garten haben kann, der einen mit eigenem Obst und Gemüse versorgt. Sondern dass solch ein Garten auch ein Lebensraum für Insekten, Igel und andere Kleintiere sein kann“, so Andres Stucke. Wer Lust hat, sich beim Projekt- und Bürgergarten zu beteiligen, kann sich beim „Runden Tisch Asyl Sibbesse“ oder direkt bei Andres Stucke (Andres_Stucke@gmx.net) melden.