Elze. Natürlich darf der Kaffee beim Frühstück im Elzer Gemeindehaus nicht fehlen. Schließlich gönnt sich jeder Deutsche davon 162 Liter im Jahr. Fair gehandelter Kaffee nimmt mit einem Marktanteil von 3,8 Prozent aber nur einen Bruchteil ein. Viel zu wenig, meinte die evangelische Kirchengemeinde und lud am Samstag schon zum vierten Mal zu einem „fairen Frühstück“ ein. Selbstverständlich mit Fairtrade-Kaffee, Produkten aus der Region und biologischem Anbau. Mit 80 Teilnehmern verzeichnete die Veranstaltung eine Rekordbeteiligung.
Unter dem Motto „Gleiche Chancen durch fairen Handel“ beschäftigt sich die „Faire Woche“ in diesem Jahr mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit. Denn Armut ist laut soziologischen Untersuchungen immer noch weiblich. Geschlechterdiskriminierung, mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie niedrige Löhne sind laut der Organisation Fairtrade Probleme, mit denen Frauen in den Ländern auf der Südhalbkugel zu kämpfen haben.
Doch es gibt Hoffnung. Rebecca Neumann vom kirchlichen Entwicklungsdienst der evangelisch-lutherischen Landeskirche zeigte in ihrem Referat auf, wie durch die Fairtrade-Standards gleiche Rechte für Frauen und Männer in den Kaffeeanbau-Ländern geschaffen werden können. So seien Diskriminierungen aufgrund von Geschlecht oder Familienstand ebenso verboten wie sexuelle Belästigung oder Ausbeutung in jeglicher Form. Frauen erhalten von Fairtrade Kredite, um sich selbständig machen zu können, bekommen Landeigentum und spezielle Führungstrainings.