Veränderungen kündigte die Superintendentin auch beim Thema Gebäudemanagement an. Mit mehr als 120 Kirchen und Kapellen sei der Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld zwar „steinreich“. Jedes Gotteshaus im Dorf sei jedoch Heimat- und Kraftort. Deshalb müsse gut überlegt werden, wie diese Gebäude vernünftig in die Zukunft zu führen seien.
Glücklicherweise kann die evangelische Kirche im Raum Holle auf eine große Anzahl ehrenamtlich engagierter Menschen setzen, was beim Besuch von Katharina Henking in Luttrum deutlich wurde. Bevor sie dort bei schönstem Wetter draußen vor der Annen-Kapelle mit den leitenden Köpfen der Besuchsdienstkreise ins Gespräch kam, warf die Superintendentin einen Blick in die Kirche mit ihren 14 Deckenmedaillons aus dem Jahr 1716. „Dies ist ein ganz besonderes historisches Gotteshaus und zeugt mit seiner Kirchenstiftung von der Nähe zur Gemeinde“, sagte Katharina Henking.
Und diese Nähe zu den Menschen stellen auch immer wieder die MitarbeiterInnen der Besuchskreise her. Sie gratulieren betagten Geburtstagskindern persönlich, bringen kleine Geschenke mit und nehmen sich bei den Gesprächen viel Zeit. Dabei kommt es nicht selten zu bewegenden Momenten, wie Christa Könnecker aus Luttrum berichtete. So flossen Tränen der Rührung, als sie während der Pandemie allen Senioren mit bunten Primeln eine Freude an der Haustür machte.
Bis zu 60 Besuche absolvieren die Frauen und Männer im Jahr, sind mit Herzblut bei der Sache. Anders als in anderen Gemeinden im Landkreis, ist die Zahl der SeniorInnen in der Region Holle allerdings rückläufig. Gegen den Trend zieht es viele junge Familien in die Gemeinde der Schlösser und Burgen. Gleichwohl zeigte sich Katharina Henking vom Engagement des Teams beeindruckt: „Sie investieren viel Zeit und Kraft in die Kirchenarbeit. Damit zeigen Sie beispielhaft, wie es bei Kirche laufen sollte. Sie geben und empfangen zugleich.“
Nach insgesamt 40 Stunden und 640 Kilometern endete die Visitation am Sonntag mit einem Gottesdienst in der Holler Kirche. Hier bedankte sich Katharina Henking bei Pastor Peter Michael Wiegandt, der in Krisenzeiten und Vakanzen immer wieder durchgehalten habe. Ihr Dank galt aber auch den vielen Frauen und Männern, die sich trotz der Corona-Pandemie immer wieder ehrenamtlich für ihre Kirche vor Ort eingebracht haben: „Sie sind das Qualitätsmerkmal der Kirche“, sagte die Superintendentin. Peter Rütters