Bettrum. „Wir haben einen neuen Pastor!“ Langanhaltender Beifall brannte auf, als Kirchenvorsteherin Heike Sprengel im Ordinationsgottesdienst Pastor Tim Köppen in der vollbesetzten St. Martinskirche in Bettrum begrüßte. Als Pastor für Hoheneggelsen, Feldbergen und Bettrum tritt der 28-Jährige die Nachfolge des Anfang 2021 verstorbenen Eckhard Hallemann an.
Schon zum Start seiner ersten Pfarrstelle am 1. März dieses Jahres hatten die 1800 Gemeindeglieder dem neuen Pastor einen herzlichen Empfang bereitet, als in allen Dörfern zur Mittagszeit die Kirchenglocken für 15 Minuten erklangen. Für Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder war das ein weithin hörbares und kraftvolles Zeichen der Erleichterung in einer Zeit, in der es immer schwerer werde, neue Stellen zu besetzen.
Das volle Glockengeläut sei für Tim Köppen auch ein Zeichen der Ermutigung gewesen, denn die Arbeit in den Gemeinden werde mit großem Engagement betrieben: „Das ist für einen jungen Pastor unglaublich ermutigend.“ Mit dem Ordinationsspruch „Gott, der Herr, ist meine Kraft!“ werde Tim Köppen nach den Worten der Regionalbischöfin auch bei schweren Einsätzen den Menschen nahestehen und die Botschaft von der Überwindung des Todes verkünden.
Nach der Ordination durch Dr. Adelheid Ruck-Schröder bedankte sich Superintendent Christian Castel bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sowie den Kirchenvorständen, die während der Vakanzzeit echten Teamgeist gezeigt hätten. Die Besetzung der Pfarrstelle durch Tim Köppen und dessen gute Kollegialität zu dem ebenfalls noch jungen Pastor Robert Brühl im benachbarten Söhlde bezeichnete Christian Castel als ein großes Hoffnungszeichen für die Kirchenregion: „Mögen Sie lange bleiben“, wünschte sich der Superintendent.
Auch Söhldes Bürgermeister René Marienfeldt freute sich auf den zweiten jungen Pastor in der Region, spürte bereits einen frischen Wind in der Kirchenarbeit. Er wünschte sich eine gute Zusammenarbeit mit Tim Köppen, bot ihm jederzeit ein offenes Ohr und eine offene Tür im Rathaus an.
Tim Köppen wurde in Achim geboren, wuchs in Oyten bei Bremen auf. Seine Religionslehrerin in der Oberstufe weckte bei ihm das Interesse für Theologie, das Tim Köppen während der Konfirmationszeit und der kirchlichen Jugendarbeit weiter vertiefte. Er studierte Religionswissenschaften in Bremen mit dem Abschluss als Bachelor, gefolgt vom Theologiestudium in Münster und Göttingen.
Sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pastor, absolvierte Tim Köppen in Northeim, bevor er sich für die Pfarrstelle in Hoheneggelsen interessierte. Für ihn und seine Frau Franziska – sie ist Theologiestudentin – ein idealer Arbeitsplatz, da beide einen möglichst familiennahen Standort gesucht hatten. Franziska Köppens Eltern wohnen ganz in der Nähe, spontane Besuche sind nun wieder auf kurzem Wege möglich.
An seiner ersten Pfarrstelle schätzt Tim Köppen die vielen Aktivitäten und die vorhandenen Strukturen der Kirchenregion: „Die Kirchenvorstände sind jederzeit ansprechbar, den großen Zusammenhalt in den Dörfern habe ich bereits in den ersten drei Monaten gespürt“, sagte Köppen. Der neue Pastor möchte an die gute Jugendarbeit seines im letzten Jahr verstorbenen Vorgängers anknüpfen, aber auch neue Akzente im kirchlichen Leben setzen. Zum Beispiel durch neue Gottesdienstformate: Vielleicht auch mal freitag- oder sonntagabends. „Ich bin Pastor geworden, um von Gott zu erzählen“, umriss Köppen seine künftige Arbeit. Peter Rütters