Hoheneggelsen. Es war ein ebenso herzlicher wie herzhafter Empfang für den neuen Pastor Tim Köppen. Gleich nach seiner Ankunft hatten die Kirchenvorstände aus Hoheneggelsen, Feldbergen und Bettrum den 28-Jährigen zu einer vierstündigen Braunkohlwanderung eingeladen, um den Nachfolger von Pastor Eckhard Hallemann kennenzulernen und ihm die Kirchen seiner ersten Pfarrstelle zu zeigen: „Ich wurde mit offenen Armen empfangen“, sagt Köppen. Das wurde auch zwei Tage später, bei seinem offiziellen Start am 1. März, deutlich, als um die Mittagszeit ein Willkommens-Läuten in allen Kirchen für 15 Minuten erklang.
Tim Köppen wurde in Achim geboren, wuchs in Oyten bei Bremen auf. Seine Religionslehrerin in der Oberstufe weckte bei ihm das Interesse für Theologie, das Tim Köppen während der Konfirmationszeit und der kirchlichen Jugendarbeit weiter vertiefte: „Da kam mir erstmals der Gedanke, Pastor zu werden“, erinnert sich Köppen.
Er studierte Religionswissenschaften in Bremen mit dem Abschluss als Bachelor, gefolgt vom Theologiestudium in Münster und Göttingen. Sein Vikariat, die praktische Ausbildung zum Pastor, absolvierte Tim Köppen in Northeim, bevor er sich für die Pfarrstelle in Hoheneggelsen interessierte.
Für ihn und seine Frau Franziska – sie ist Theologiestudentin – ein idealer Arbeitsplatz, da beide einen möglichst familiennahen Standort gesucht hatten. Franziska Köppens Eltern wohnen ganz in der Nähe, spontane Besuche sind nun wieder auf kurzem Wege möglich.
An seiner ersten Pfarrstelle schätzt Tim Köppen die vielen Aktivitäten und die vorhandenen Strukturen der Kirchenregion: „Ich muss deshalb nicht bei null anfangen.“ Der neue Pastor möchte an die gute Jugendarbeit seines im letzten Jahr verstorbenen Vorgängers anknüpfen, aber auch neue Akzente im kirchlichen Leben setzen. Zum Beispiel durch neue Gottesdienstformate: Vielleicht auch mal freitag- oder sonntagabends. „Ich bin Pastor geworden, um von Gott zu erzählen“, umreißt Köppen seine künftige Arbeit.
Zunächst aber möchte er viele der 1800 Gemeindemitglieder kennenlernen. Das kann durchaus auch bei seinen häufigen Touren auf dem Rennrad sein, mit dem er so gern unterwegs ist: „Ich schnacke gern, und die Dörfer liegen nicht weit auseinander“, freut sich der neue Pastor auf zahlreiche Begegnungen.
Der Termin für seine Ordination steht bereits mit dem 29. Mai fest, der Ort hingegen noch nicht. Aber die Feier soll möglichst draußen mit der Gemeinde und Freunden bei Sekt, Kaffee und Kuchen stattfinden. Peter Rütters